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Ihre Auszeit

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23.4.2018

Warum ein Gästehaus?

Gedanken von Rolf Hänel

Erst wenn ich mich selber finde,

mir selbst zuhöre und mich wieder verstehe,

dabei den ganzen störenden Ballast abgeworfen habe,

und mich dann auch, so wie ich bin, akzeptiere und achte,

dann kann ich anfangen,

aus meinem Innersten heraus,

meine Umwelt, mit allem was dazu gehört,

im Ganzen zu erfassen,

und mir so die Möglichkeit schaffen,

nach außen zu wirken und zu handeln.

(von mir)

Wie schon eingangs erwähnt, wollten (und wollen Christel und ich immer noch) wir uns einen lang gehegten, gedachten Traum erfüllen: Ein Gästehaus für Viele zu erschaffen.

Für Freunde und Gäste :

  • die sich wohl fühlen.
  • die sich wieder auf sich selbst besinnen können
  • die wieder mit sich selbst ins Reine kommen können.
  • die wieder für eine bestimmte Weile zur Ruhe kommen können.
  • die eine schöne Zeit haben, mit Freunden, Familie oder auch mit sich selbst.

Doch es war ein weiter und manchmal auch recht schwieriger Weg bis nach Menzlings.

Christel und ich standen für etwa 15 Jahre der freien Stuttgarter Gemeinde der Tempelgesellschaft vor. (www.tempelgesellschaft.de) Es war eine bewegende, und uns prägende Zeit. Unser gemeinsames Leben war fast ausschließlich auf die Gemeinde ausgerichtet. Es war unser Halt und wir sahen es als unsere Aufgabe an, die Gedanken und Ideen dieser Menschen zu  leben und weiterzuentwickeln

Wir lehren und bekennen, dass in der Bejahung und Betätigung des Gebots der Gottes- und der Nächstenliebe das Reich Gottes beschlossen ist. Wir erblicken in der Arbeit auf dieses Reich hin die der Menschheit gestellte Aufgabe und schließen uns zu Gemein­den zusammen, um zu seiner Verwirklichung auf Erden nach der Jesus-Weisung in Matth. 6, 33 beizutragen: »Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit!«

(www.Tempelgesellschaft.de)

Wir beide verbrachten unsere Kindheit im Schoße dieser Gemeinschaft. Wenige Erinnerungen an die frühe Kindheit sind geblieben: Gemeindenachmittage, größere Veranstaltungen, der große Bezug zu der Vergangenheit der Tempelgesellschaft in Palästina. Freunde und Bekannte, die diese Zeit noch erlebt hatten, ihre Erzählungen und Berichte. Glorifizierend und romantisch manche davon, manche wehmütig, die Vertreibung aus dem „gelobten Land“. Der „Wiederaufbau“ in Australien und Deutschland.

Als ein wichtiges Merkmal der Tempelgemeinde ist zu erwähnen, dass die ganze Gemeinde die „Patenschaft“ der neugeborenen Kinder übernimmt, vollkommen und mit allen rechtlichen Konsequenzen. Kinder werden nicht getauft, sondern vor der Gemeinde „dargestellt“. Sollte der Fall der Fälle eintreten und die Kinder den elterlichen Beistand verlieren, so fühlt sich die Gemeinde verantwortlich für das Wohlergehen der Kinder bis zum Volljährigkeit zu sorgen.

Unsere Kinder kamen auf die Welt, und dadurch wurde selbstverständlich vieles anders. Die Sichtweise auf die Gemeinschaft, die Gesellschaft, die Welt im Allgemeinen und auf unser eigenes Leben. Vor dem Hintergrund unserer aufwachsenden Kinder, entstanden neue Ideen und der Blick in die ungewisse Zukunft wurde immer wichtiger, auch wenn dabei nie eine Gewissheit aufkam. Wir wurden gewahr, dass, unter anderem, Gemeinschaft unverzichtbar ist und notwendig für ein gutes und erfolgreiches Gemein(de)leben. Wir durften die herzliche Unterstützung vieler Mitglieder der Gemeinde erleben. Ein Füllhorn von unzähligen Erfahrungen aus dem Leben in einem fremden Land, den damaligen jeweiligen Schwierigkeiten und deren Lösungen, das Miteinander von fremden Kulturen und Religionen. All dies prägte diese Menschen und formte sie. Diese Menschen wurden uns Berater und Lehrer. Sie zwangen uns nicht, an bestimmte Dinge zu glauben oder bestimmte Dinge zu tun. Sie gaben uns die Möglichkeiten, das Leben selbst zu erfahren, versuchen es zu verstehen, es zu erlernen und unsere eigenen Entscheidungen zu treffen. Toleranz und Akzeptanz von anderen Gedanken waren Stützpfeiler in unserer Entwicklung. Sie halfen uns,  Fragen zu stellen, Erklärungen zu finden, und darüber nachzudenken.

Auch heute noch keine Selbstverständlichkeit, doch mit Blick auf die aktuellen Begebenheiten, wichtiger denn je.

Bis heute wird niemand automatisch ein Mitglied der Tempelgesellschaft, sondern nur der jeweilige freie Wille entscheidet darüber, dieser Gesellschaft beizutreten.

Doch leider ist nicht alles Gold was glänzt, und Menschen sind halt „Menschen“ mit allen ihren Vor- und Nachteilen: Einzigartig, individuell, intro- oder extrovertiert, stark nach außen, verletzlich nach innen und umgekehrt, raumfordernd oder fast unsichtbar, unvollkommen, geschaffen nach der gleichen Form, doch im Ergebnis unterschiedlich,  – menschlich halt. Unser Lebensabschnitt in der Gemeinde endete. Vielleicht um Platz  für andere Dinge in unseren Köpfen zu schaffen. Der Wunsch nach Gemeinschaft ist immer noch präsent, und vielleicht findet sich auch das Bestreben, als lebendige Steine am Tempel Gottes zu bauen, in diesem Gästehaus wieder.

Wahrscheinlich war der ursprüngliche Auslöser dieses Gästehausgedanken ein Besuch bei meinem Vetter Wolfgang in Emu Park in der Nähe von Rockhampten in Queensland, Australien. Christel und ich hatten uns eine Auszeit genommen und zusammen mit unseren (noch kleinen, 3 und 5 Jahre alten) Söhnen Timon und Sebastian fast drei Monate nach Australien begeben. Ein Teil davon war eine Tour mit dem Camper von Sydney nach Rockhampten in Queensland und wieder zurück. Wolfgang war in der Vergangenheit ein Kameramann beim australischen Fernsehen gewesen und hatte dort, glücklicherweise, einen Hubschrauberabsturz überlebt. Daraufhin kaufte er ein paar Ferienhäuser und vermietete sie an Urlauber. Wir saßen abends des Öfteren zusammen und hörten seinen Geschichten zu. Er hatte einen relativ geregelten Tagesablauf: Tagsüber den Garten versorgen und abends sich um die Gäste kümmern, manchmal ein BBQ veranstalten und andere stressige Aufgaben wie Rasenmähen, bestimmten seinen Tage.

Die Tage dort in Emu Park wurden für mich fast zu einem Ideal: Gäste um sich zu haben und ihnen eine schöne Zeit ermöglichen. Gibt es etwas Schöneres?

Nach der Rückkehr nach Deutschland änderte sich (wieder) vieles. Beruflich kam ich jetzt viel nach Calais, an die Baustelle des Eurotunnels. Nahezu 1 ½ Jahre war ich dort. Zwei Wochen Baustelle, ein paar Tage zu Hause und dann wieder die Tunnelbaustelle.

So eine Baustelle, und besonders diese, war ein ganz besonderer Ort. Drei gigantische Tunnelbohrmaschinen fraßen sich Meter für Meter unter dem Ärmelkanal hindurch. Diese Maschinen waren vollgestopft mit modernster Technik, doch das bedeutet nicht, dass alles von Anfang an funktionierte. Techniker und Ingenieure aus ganz Europa arbeiten zusammen um diese Tunnel fertig zu stellen. Kein Tag lies irgendeine Routine zu, jeder Tag war anders und stellte einen vor neue Herausforderungen. In dieser Zeit kam auch unser dritter Sohn Kevin zur Welt. Weitere Reisen bis in den „tiefsten“ Kaukasus folgten, fast reines Abenteuer.

Beruflich ergab sich dann eine neue Chance. Ich wurde Teil eines Teams das den damals größten hydraulisch angetriebenen Roboter der Welt baute. Gedacht Flugzeuge von außen zu reinigen. Fast eineinhalb Jahre ging es dann jeden Montag von Stuttgart aus nach Frankfurt zum Flughafen und Freitags wieder zurück. Ein äußerst interessantes Projekt. Zusammen mit einer großen dt. Fluggesellschaft und weiteren europäischen High Tech Firmen unter der Federführung der Uni Stuttgart versuchten wir diese 60 Tonnen schwere  Maschine „lebendig“ werden zu lassen. Aber vielleicht  war diese Maschine leider etwas ihrer Zeit voraus. Trotzdem dass sie funktionierte, konnte kein wirtschaftlicher Erfolg erzielt werden. das Projekt wurde in seiner damaligen Funktion eingestellt.

Dafür begann die Zeit meiner Reisetätigkeit nach Übersee. Ich war wohl schon vorher oft geschäftlich unterwegs gewesen, aber vorwiegend nur im deutschen und europäischen Raum. Die erste Überseereise ging nach Thailand, auf die Philippinen und nach Malaysia. Daraus entwickelte sich meine intensivste Reisezeit. Bis zu 200 Reisetage im Jahr bedeuteten aber auch bis zu 200 Übernachtungen in verschiedenen Unterkünften, Gasthöfen oder Hotels von 0 bis 5 Sternen. Ein Luxus Hotel an der Orchid Road in Singapore ist schwer zu vergleichen mit einer Schlafgelegenheit in Coimbatore in Südindien. Oder dem Hotel in Kenchela am Rande der Sahara in Ostalgerien. Dort lief das Wasser der Dusche in Richtung Raum, weg vom Ablauf. Oder das Hotel an der Straße von Algier nach Constantine, bei dem der Flokati Teppich im Bad mehr Leben zeigte, als die örtlichen Straßen draußen. Verglichen mit dem Hotel Labourdonnais in Port Louis, Mauritius, mit hoteleigener Motoryacht, doch schon ein gewaltiger Unterschied.

In dieser Zeit entwickelten sich die Gedanken an ein Gästehaus, ein Hotel oder so was ähnliches. Wenn man als Reisender so viel unterwegs ist, braucht man auch irgendwo einen Platz, um zur Ruhe zu kommen. Eine Tür hinter sich schließen zu können, etwas Abstand zur Welt bekommen. Die tägliche Anspannung etwas abzubauen, in einem „sicheren“ Hafen eine Weile zu rasten. Mit Allem, was so ein Reisender, oder selbstverständlich auch eine Reisende, braucht: Ein großes Bett mit angenehmer Matratze und nicht zu warmer Decke. Ein Sessel oder ein Sofa zum bequem Abhängen, und ein kleiner Tisch für den Zimmerservice. Eine Schreibgelegenheit mit Steckdosen und Wlan/LAN Anschluss, eine Minibar (geht auch ohne) und ganz wichtig: ein gut funktionierendes Badezimmer mit genügend Wasser aus dem Duschkopf. Na ja, einen funktionierenden Fernseher ist auch nicht schlecht, Und die Klimaanlage macht auch nicht zu viel Krach.

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